- Der TCS hat 16 Sommerreifen in der Dimension 215/55 R17 98W getestet.
- Continental Premium Contact 7 ist der Spitzenreiter.
- Für eine Überraschung sorgt Debica.
- Und Vredestein sieht sich mit Kritik konfrontiert.
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Der Touring Club Schweiz TCS hat 16 Sommerreifen auf Herz und Nieren geprüft. Dieses Jahr in der Dimension 215/55 R17 98W.
Bei der Bewertung der Reifen schnitten drei mit der Auszeichnung «sehr empfehlenswert» ab. Zwölf erhielten das Prädikat «empfehlenswert», und lediglich ein Produkt wurde als «bedingt empfehlenswert» eingestuft.
Besonders die neuen Produkte haben es in diesem Jahr an die Spitze geschafft.
Testsieger
Ganz oben auf dem Treppchen steht der Continental Premium Contact 7. Ein Reifen, der vor allem durch seinen deutlich kürzeren Bremsweg auf nasser Fahrbahn im Vergleich zu den Mitbewerbern beeindruckte.
«Der Bremsweg-Unterschied auf nasser Fahrbahn von 80-0 km/h ist 3 Meter zum Zweitplatzierten. Vom Zweitplatzierten zum Letztplatzierten sind es 4 Meter Unterschied. Das zeigt, dass Continental ein sehr gutes Produkt gelungen ist», erklärte Reto Blättler, Reifenexperte beim TCS.
Durch kontinuierliche Verbesserungen der Materialien und des Zusammenspiels konnte die Energiedichte in den letzten zehn Jahren verdoppelt werden. Gleichzeitig sind die Herstellungskosten in dieser Zeit etwa um 90% gesunken.
Neben der herausragenden Fahrsicherheit überzeugte der Reifen auch durch seine hohe Kilometerleistung und den niedrigen Reifenabrieb. Einziger Wermutstropfen war das Gewicht des Reifens, welches den Energieverbrauch leicht erhöhen kann.
Verlierer im TCS Sommerreifentest
Am anderen Ende der Skala fand sich der Reifen von Vredestein. Trotz guter Sicherheitsbewertung wurde er aufgrund seines hohen Reifenabriebs und der niedrigen Kilometerleistung kritisiert.
«Wenn man einen Reifen mit hoher Laufleistung kauft und nur wenige Kilometer fährt, wird der Reifen zu alt. Dies kann zu Problemen führen », so der TCS Experte.
Doch für Wenigfahrer könnte dieser Reifen dennoch die richtige Wahl sein. Da die Reifen nach ein paar Jahren hart werden, müssen sie sowieso ausgetauscht werden.
Die Überraschung im Test
Eine besondere Überraschung im Test war der Reifen der Marke Debica. Er belegt den vierten Platz und verfehlt damit nur knapp eine Spitzenbewertung.
«Dass Debica so weit nach vorne gekommen ist, war wirklich überraschend. Der Reifen ist preislich interessant, sicher und gut in der Umweltbilanz», merkte Blättler an.
Die Marke, die zur Goodyear Gruppe gehört und in Polen produziert wird, hat sich somit eindrucksvoll im Testfeld behauptet.
Die grosse Enttäuschung
Enttäuscht zeigte sich Blättler jedoch von der Marke Bridgestone.
Sie hat es nicht geschafft hat, eine optimale Balance zwischen Umweltbilanz und Fahrsicherheit zu finden.
«Das ist extrem schwierig. Hier sieht man bei Bridgestone, dass mehr auf die Umweltseite gesetzt wurde. Das führt zu Einbussen bei der Fahrsicherheit », erklärte Reto Blättler.
Trotzdem sei der Reifen insgesamt nicht schlecht und habe nur knapp eine Top-Bewertung verpasst.
Detaillierte Ergebnisse finden Sie auf der Seite vom TCS reifen.ch.ch.
Tipps vom Experten
Reto Blättler rät, bei der Reifenwahl auf Produkte mit mindestens einer «empfehlenswert» Bewertung zu setzen.
Zudem empfiehlt er, bei der Auswahl auch das EU-Reifenlabel zu berücksichtigen. Das testet allerdings nur drei Kriterien – Nasshaftung, Rollwiderstand und Lärm.
«Aus meiner Erfahrung würde ich immer einen Reifen wählen, bei dem man den Namen kennt. Am besten ist ein Premiumhersteller. Der hat seit Jahrzehnten Erfahrung in der Reifenkonstruktion und investiert viel in Entwicklung und Forschung», betont Blättler.