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Seit Jahrzehnten wirbt die Marke mit den vier Ringen damit, der Konkurrenz technisch voraus zu sein. Doch stimmt das heute noch – oder ist der Spruch bloss gute Werbung?
Cyndie will es wissen und testet den neuen Audi Q6 e-tron.
Schnell, stark, solide
«Wenn ich auf Dynamik (Fahrmodus) gehe, macht es sogar ein bisschen Spass, das Auto zu fahren», sagt Cyndie nach den ersten Kilometern.
Der Elektro-SUV mit 285 kW Leistung und Allradantrieb beschleunigt kräftig, bleibt aber komfortabel. «Für ein Auto mit 2,4 Tonnen Gewicht ist das extrem gut ausgewogen. Das können die deutschen Premiummarken einfach gut.»
Auch beim Laden zeigt der Q6 Fortschritt: Mit bis zu 270 Kilowatt füllt sich die 95 kWh-Batterie in nur 21 Minuten von 10 auf 80 Prozent – dank 800-Volt-Technik, die viele Konkurrenten nicht bieten. «Dass man schnell laden kann, finde ich super», meint Cyndie.
Nicht exklusiv – aber effizient
Doch der Technik-Vorsprung ist nicht ganz Audi-exklusiv. «Andere, viel günstigere Marken vom Hyundai-Konzern haben schon seit Längerem 800 Volt», merkt Cyndie an.
Und auch innerhalb des VW-Konzerns teilt Audi die Plattform mit Porsche – der Macan 4 nutzt dieselbe Basis, bietet jedoch Hinterradlenkung, kostet aber rund 6000 Franken mehr.
«Ich finde es nicht schlimm, dass mehrere Marken auf der gleichen Plattform aufbauen», sagt Cyndie. «Aber diesen Technik-Fortschritt gibt es einfach nicht nur bei Audi.»
Premium bleibt teuer
Der Preis des Audi Q6 e-tron startet bei rund 86 000 Franken, Cyndies gut ausgestatteter Testwagen kostet über 120 000 Franken. «Wie bei allen Premiummarken muss ich auch hier ein dickes Portemonnaie haben.»
Im Vergleich dazu ist ein Tesla Model Y LR fast 55 000 Franken günstiger, bietet mit 586 Kilometern fast gleich viel Reichweite – liegt aber bei Fahrkomfort, Materialqualität und Verarbeitung klar hinter Audi.
Innen: Gut, aber nicht perfekt
Beim Blick ins Cockpit zeigt sich Cyndie zwiegespalten: «Die Sitze sind schön, und das Alcantara ist hochwertig. Aber dieses Logo hier am Lenkrad – das könnte man schon ein bisschen besser machen.»
Auch beim Tür-Plastik und dem empfindlichen Lack sieht sie Luft nach oben. «Man sieht jede Spur vom Finger, und es zerkratzt schnell.»
Das Infotainment hingegen überzeugt: «Natürlich – nicht genug Knöpfe, viel Touchscreen. Aber fairerweise muss man sagen, dass das System gut funktioniert und schnell reagiert. Und dieser Klick beim Drücken – wie beim iPhone – das hilft.»
Fazit: Fortschritt ja, Alleinstellung nein
Am Ende fällt Cyndies Fazit gemischt aus: «Ja, ‹Fortschritt durch Technik› ist da. Aber der Q6 ist keineswegs allein mit dieser Technik.»
Das Fahrwerk, die Ladeleistung und die ausgewogene Abstimmung überzeugen, ebenso die Kombination aus Komfort und Dynamik.
Trotzdem: Audi ist heute nicht mehr unangefochtener Technikführer – doch auf hohem Niveau unterwegs bleibt die Marke allemal.
