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Der Test beginnt im Regen – denkbar schlechtes Wetter für ein Cabrio. «Stellt euch einfach vor, wie schön es offen wäre», meint Cyndie lachend.

Tatsächlich war sie mehrfach mit geöffnetem Dach unterwegs und schwärmt: «Es ist wirklich cool, in der Natur zu fahren, ohne Geräusche.»
Sympathiebonus für Mut
Schon beim ersten Blick macht der Cyberster Eindruck: Scherentüren, sportliches Design und ein Auftritt, der alle Blicke auf sich zieht. Für Cyndie ist klar: «Aussteigen ohne Aufmerksamkeit funktioniert hier sicher nicht.»

Auch wenn das Cabrio Schwächen hat – das Infotainment ist unpraktisch, die Reichweite nicht berauschend – kommt Cyndie ins Schwärmen: «Normalerweise kritisiere ich härter, aber bei diesem Auto ist es mir egal. Ich finde es einfach toll, dass es ihn gibt.»
Tradition mit neuem Ursprung
Dass ausgerechnet MG wieder ein Cabrio bringt, passt zur Geschichte der Marke. Die Marke wurde mit Cabrios weltberühmt und führt diese Tradition nun elektrisch weiter.
Mit den alten Zeiten hat das heutige MG jedoch wenig gemein.

Nach dem Konkurs 2005 übernahm der chinesische Autoriese SAIC Motor die Marke. Der Cyberster ist also ein Cabrio «Made in China» – aber mit britischem Logo.
Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt
Der Cyberster startet bei rund 64’000 Franken, die von Cyndie gefahrene Topversion mit Allrad liegt bei 67’990 Franken.
Dafür gibt es 375 kW Leistung, 443 Kilometer Norm-Reichweite und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,2 Sekunden.

«Der Preis für diese Leistung ist wirklich gut», findet Cyndie. Doch schon nach Normwert sei die Reichweite klein – und beim Fahren offen oder sportlich steigt der Verbrauch deutlich.
Teilweise lag er bei ihr bei 30 kWh pro 100 Kilometer, was die Reichweite auf unter 300 km drückt.
Cruiser statt Rennstrecke
Mit über zwei Tonnen Gewicht ist der MG kein Leichtgewicht. Doch dank tiefem Schwerpunkt fährt er sich agiler als erwartet.

«Das ist ein Cruiser, der trotzdem etwas sportlich kann. Für die Rennstrecke würde ich ihn nicht nehmen – aber für Bergstrassen macht er richtig Spass.»
Innenraum mit Licht und Schatten
Vier Bildschirme sollen für ein modernes Ambiente sorgen – in der Praxis gibt es aber Schwächen.
«Das Navi wird vom Lenkrad verdeckt, CarPlay funktioniert nur per Kabel und bei Sonne sieht man auf dem unteren Bildschirm fast nichts», kritisiert Cyndie.

Trotzdem: Hat man sich an die Bedienung gewöhnt, funktioniert vieles erstaunlich gut.
Fazit: Ein einzigartiges Erlebnis
Trotz objektiver Schwächen kommt Cyndie zu einem positiven Schluss: «So ein Auto gibt es sonst nicht. Cabrio und Elektro – das passt einfach!»
Die einzige Konkurrenz ist derzeit der Maserati GranCabrio Folgore – allerdings kostet dieser über das Dreifache. Damit ist der MG Cyberster praktisch konkurrenzlos.

«Weil er den Mut hat, etwas Anderes zu machen, hoffe ich, dass MG mit diesem Auto belohnt wird», sagt Cyndie. Ihr Tipp: «Macht unbedingt mal eine Probefahrt – aber bitte bei schönem Wetter!»