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Im Moment dominieren die etablierten Marken den europäischen Markt. Doch immer mehr chinesische Hersteller drängen mit innovativen und preislich attraktiven Modellen zu uns.
Die Fahrzeuge bieten oft eine überraschend gute Ausstattung und moderne Technologien. Doch die Frage bleibt: Können diese Newcomer aus China auch bestehen und die hohen Erwartungen der europäischen Autofahrer erfüllen?
Dafür hat GO! Redaktorin Laila hat den JAC e-JS4, ein chinesisches Elektro-SUV, über sechs Monate hinweg im Alltag getestet.
«Normalerweise haben wir immer etablierte Marken im Langzeittest, doch jetzt wollten wir wissen, ob auch ein unbekannter Chinese unseren Härtetest besteht», erklärt Laila.
Der JAC e-JS4 punktet vor allem mit seinem Preis – der bei knapp 30.000 Franken liegt. Dafür bekommt man eine Leistung von 142 kW und eine Batterie von 65 kWh, was ihm eine Reichweite von bis zu 410 km nach WLTP ermöglicht.
Alltagstauglichkeit und Platzangebot vom JAC
Während des Tests nutzte Laila den JAC e-JS4 sowohl im Arbeitsalltag als auch in der Freizeit.
Besonders der geräumige Kofferraum beeindruckte sie: «Was mich wirklich überzeugt hat beim JAC ist das Platzangebot, besonders vom Kofferraum.»
Mit 520 Litern Volumen bietet der JAC mehr Stauraum als viele grössere Fahrzeuge.
«Ob der Kofferraum wirklich praktisch ist, merkt man erst, wenn man immer wieder andere Sachen ein- und ausladen muss», fügt Laila hinzu. Und auch da hat der JAC nicht enttäuscht.
Komfort und Ausstattung
Der e-JS4 überzeugt aber nicht nur durch seine Geräumigkeit, sondern auch durch komfortable Features, die man in dieser Preisklasse nicht unbedingt erwartet.
Der Fahrersitz ist elektrisch verstellbar und verfügt über eine Sitzheizung, die schnell und effektiv arbeitet.
«Ihr denkt jetzt sicher: Ist doch normal bei einem Auto! Ist es aber eben nicht. Wir hatten schon teurere Autos, die das nicht so gut konnten», betont Laila.
Schwächen im Infotainment
Doch es gibt auch Nachholbedarf: «Das Infotainment ist die grösste Schwäche vom JAC», kritisiert Laila.
Während die grundlegende Bedienung zwar einfach ist, gibt es andere Mängel.
«Ist ja nett, hat das Auto Apple Carplay, wenn es mir das von Zeit zu Zeit immer mal wieder raushaut während der Fahrt, dann ist das etwas unpraktisch», bemerkt sie.
Auch das langsame Aufstarten des Systems und die teilweise unzuverlässige Bedienung über das Touchpad und dem BIldschirm stören im Alltag.
Verarbeitung und Reichweite
Die Verarbeitung des Fahrzeugs ist grösstenteils solide, mit einer kleinen Ausnahme:
«Bis auf den Türgriff beim Fahrer ist jeder Türgriff gespalten. Das ist eine kleine Schwachstelle vom JAC, aber Auto Kunz tauscht sie auf Garantie aus.»
In puncto Reichweite hat der JAC Laila aber überzeugt.
Während der Sommermonate konnte sie etwa 360 km Reichweite erzielen, im Winter sank diese auf etwa 300 km.
«Wir waren am Anfang wirklich skeptisch, ob wir mit der Winter-Reichweite auch wirklich lange Strecken fahren können, ohne dauernd zu laden. Und jetzt nach diesem halben Jahr kann ich sagen: Ja, in der Schweiz herumzufahren, wenn man am Abend wieder laden kann, ist gar kein Problem.»
Probleme beim Schnellladen
Ein Problem, das nicht ignoriert werden kann, betrifft das Laden an Schnellladestationen.
«Das Problem tritt beim Laden mit den Schnellladestationen Move und Fastned auf.»
Hier versagte das Fahrzeug aufgrund eines Kommunikationsproblems zwischen Auto und Ladesäule.
«Bei einem E-Auto darf so etwas aber eigentlich nicht passieren, auch bei 30.000 Franken nicht», sagt Laila.
Der JAC e-JS4 hat den Langzeittest bestanden
Trotz einiger Schwächen zieht Laila ein positives Fazit:
«Das Preis-Reichweite-Verhältnis ist konkurrenzlos. Für 30.000 Franken kriege ich, glaub ich, nirgendwo mehr km. Wenn ich mit den Abstrichen leben kann, dann ist das ein super Deal für ein E-Auto.»
Der JAC e-JS4 mag einige Schwächen in der Verarbeitung und beim Infotainment haben, doch in seiner Preisklasse bietet er ein unschlagbares Angebot für alle, die ein erschwingliches und alltagstaugliches Elektroauto suchen.