Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit und es ist passiert. Auf der Autobahn mit über 100 km/h können die Folgen eines Unfalls tödlich sein.

Systeme, die Leben retten
- Fahrassistenzsysteme können Leben retten.
- Ab 2022 /2024 werden einige Assistenten im Auto Pflicht.
- Fahrassistenten haben noch viel Potential.
Unfallursache NR.1: Unaufmerksamkeit – 2 Geschichten, die dramatisch hätten enden können
«Ich war auf einer dreispurigen Autobahn und hatte ein langsam fahrendes Auto vor mir. Ich hab angefangen zu blinken, den Schulterblick gemacht, es war keiner da, also wollte ich rüberziehen und überholen.»
Dazu kommt es aber nicht. Nick Oertles Auto zieht wieder zurück.

«Zuerst habe ich gedacht, das Auto spinnt. Dann habe ich das andere Auto gesehen.»
Von zwei Spuren wollten beide auf die Mittlere wechseln. Hätte Nick ein Auto ohne Fahrerassistenten gefahren, wären heute vielleicht nicht mehr beide Fahrer am Leben.
Unfallursache auf der Autobahn: Spurwechsel
Knapp 140 Schwerverletzte gab es 2020 auf Schweizer Autobahnen, sieben davon gehen durchschnittlich auf das Konto eines Fahrstreifenwechsels.
Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU sind die Unfallzahlen auf der Autobahn rückläufig. Wenn es aber zu einem Unfall kommt, dann sind die Folgen schwerwiegender.

In Nicks Fall hat der Assistent Schlimmeres verhindert. Er hat dem System vertraut.
Fahrerassistenzsysteme retten Leben
«Nick hat richtig reagiert. Er hat das Auto zurücklenken lassen. Falsch wäre gewesen, dagegen zu halten», erklärt Nadia Ingenhoff, Expertin BFU.
Diese Systeme sind am 2022/2024 Pflicht
Ab 2022 oder spätestens ab 2024 müssen folgende Assistenten serienmässig im Auto sein: Der intelligente Geschwindigkeitsassistent ISA, der Müdigkeitswarner sowie der Notbrems-und Spurhalteassistent.
Wieso werden Fahrassistenzsysteme gesetzlich vorgeschrieben?
«Sie werden vorgeschrieben, damit die Verkehrssicherheit in den Fahrzeugen erhöht werden kann.» Raphael Murri, Prof. Technik und Informatik der Berner Fachhochschule ist überzeugt, so gibt es weniger Unfälle und damit auch weniger Tote.
Assistenten haben noch viel Potential
In Zukunft sieht der Experte sogar noch mehr Potential in den neuen Systemen:
Als konkretes Beispiel nennt er zum Beispiel die Überwachung des Gewichtes eines Fahrzeuges.

«Das Fahrzeug könnte mir anzeigen, ob ich noch «spatzig» habe oder ob ich bereits überladen bin.»
Nicht nur Sicherheit sondern auch Komfort
Richtig angewendet verhelfen die vielen Systeme aber nicht nur zu mehr Sicherheit, sondern auch zu mehr Komfort.

«Das Auto kann mir Tätigkeiten abnehmen, die langweilig sind. Zum Beispiel wenn ich auf der Autobahn einfach jemanden nachfahre, das könnte das Auto selber machen.»
Momentan unterstützen die Systeme aber nur und übernehmen nicht. Das ist aber nur eine Frage der Zeit.