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Während andere Hersteller den Diesel bereits abgeschrieben haben, geht Mazda einen ganz eigenen Weg – mit einem von Grund auf neu entwickelten Selbstzünder.
Der neue 3.3-Liter-Sechszylinder hört auf den Namen «Skyactiv-D» und soll laut Mazda eine Alternative für alle sein, die auf ein E-Auto verzichten müssen oder wollen.
«Ich finde gut, dass Mazda eine Lösung gibt, für Leute, die kein Elektroauto kaufen können», erklärt Testfahrerin Cyndie Allemann. Sie hat den neuen Motor im Mazda CX-80 unter die Lupe genommen.
Downsizing
Der Motor ist technisch ein Sechszylinder-Diesel mit 254 PS und 550 Newtonmeter Drehmoment – also nichts, was auf dem Papier besonders spektakulär klingt.
Der Clou liegt jedoch im Detail. Mazda verfolgt nicht das Prinzip des «Downsizing», sondern setzt auf sogenanntes «Rightsizing».
Laut Prof. Danilo Engelmann von der Berner Fachhochschule bedeutet das: «Rightsizing im klassischen Sinne bedeutet die Anpassung des Verbrennungsmotors auf die mittlere Leistung, die tatsächlich vom Anwender gefordert wird.»
Oder einfacher gesagt: Der Motor ist so ausgelegt, dass er möglichst oft im effizienten, tieftourigen Bereich läuft.
Spitzen gleicht er durch ein kleines Hybridmodul aus. Rein elektrisch fahren kann der CX-80 damit aber nicht.
Realer vs. WLTP-Verbrauch
Cyndie: «Der WLTP-Wert steht in einem Katalog – aber was ich tatsächlich mit dem Auto verbrauche, ist mir wichtiger.»
Auf ihren Testrunden lag der Verbrauch je nach Strecke zwischen 5.9 und 7.5 Liter. Damit liegt der Diesel nah am Normwert von 5.8 Litern – ein Wert, von dem viele Autos in der Praxis oft weit entfernt sind.
Beim Mazda ist die Diskrepanz zwischen WLTP und echtem Verbrauch hingegen erstaunlich gering.
Diesel-Renaissance oder Nischenlösung?
Der Marktanteil von Dieselfahrzeugen ist seit dem Abgasskandal eingebrochen. In der EU ist heute nur noch jedes zehnte verkaufte Auto ein Diesel.
«Die EU hat keine Lust mehr auf Diesel», stellt Cyndie trocken fest. Trotzdem bringt Mazda eine aufwendige Neuentwicklung – wieso?
«Mazda scheint hier noch ein Kundenpotenzial zu sehen», erklärt Prof. Engelmann. In gewissen Märkten gebe es sogar wieder leichte Zuwächse. Ob das nur ein Strohfeuer oder der Beginn eines Comebacks ist, bleibt offen.
Für Cyndie steht eines fest: «Ob man Diesel mag oder nicht – ich finde es gut, dass man versucht, den echten Verbrauch zu senken und nicht nur einen theoretischen Katalogwert.»








