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Wer ein paar Jahre auf dem Buckel hat, legt sich gern mal unters Messer, um optisch frischer auszusehen. Das gilt nicht nur für Menschen – auch Autos werden mit Facelifts verjüngt.
Doch manchmal geht diese kosmetische Korrektur gründlich daneben. Hier kommen fünf Beispiele, die beweisen: Nicht jede Verjüngung macht wirklich schöner.
Platz 5: Ferrari Testarossa – ein Kind zweier Jahrzehnte
Gerade Linien, Klappscheinwerfer, breite Hüften – der Ferrari Testarossa war die 80er auf Rädern. Doch als das Jahrzehnt zu Ende war, hatte Ferrari keinen Nachfolger parat.

Also verpasste man dem Kultauto ein Facelift und einen neuen Namen: F 512 M.
Das Problem: Der «neue» sah aus, als hätte jemand ein paar 90er-Jahre-Rundungen auf die kantige Urform geklebt.
Ergebnis: Irgendwas zwischen Tuning-Eigenbau und Stilbruch. Obwohl er sich besser fuhr, konnten sich die Ferrari-Fans nie mit dem halbgaren Mix anfreunden.
Platz 4: Saab 9-5 – mehr Chrom, weniger Charme
Saab galt lange als Marke für Ästheten. Der 9-5 war das Flaggschiff – doch statt eines Nachfolgers gab es 2005 das zweite Facelift.
Die neue Front war mit Chrom überladen, die Scheinwerfer wirkten, als hätten sie zu viel Mascara abbekommen.

Das Problem: Stammkunden mochten den skandinavischen Purismus – die Chrom-Show verschreckte sie. Neue Käufer kamen auch nicht. Am Ende stand die Insolvenz.
Der 9-5 wurde so zum Symbol dafür, wie man eine Design-Ikone gegen die Wand fährt.
Platz 3: Fiat Multipla – schöner ist nicht immer besser
Der Fiat Multipla ist ein Sonderfall. In seiner Urform war er so hässlich, dass er Kultstatus bekam. Jeder erkannte ihn sofort – und irgendwie mochten ihn genau deshalb viele.

Dann kam das Facelift: Weg waren die Glupschaugen, weg die seltsame Zweiteilung.

Resultat: Er sah weniger schlimm aus – aber auch nicht mehr einzigartig. Der Multipla wurde vom hässlichsten Auto der Welt zu einem unauffälligen Minivan. Und langweilig interessiert eben niemanden.
Platz 2: Mercedes SL – der Heiligenschein verrutscht
Das Kürzel SL steht bei Mercedes für Ikonen. Die Generation ab 2001 kam mit vier markanten Scheinwerfern daher – elegant, sportlich, zeitlos. Doch dann kam das Facelift 2008 – und mit ihm ein fragwürdiger Designschwenk.

Das Problem: Die neue Schnauze wirkte wie aus einem anderen Auto ausgeschnitten – während Heck und Seitenlinie fast unverändert blieben. Ein Gesichtspuzzle, das nie so richtig zusammenfand.
Statt frischer Jugend sah der SL danach aus, als hätte er ein missglücktes Lifting hinter sich.
Platz 1: Hyundai Coupé – das Insekt auf vier Rädern
In den 90ern war Hyundai ein erst ein Aufsteiger und bei uns noch kein etablierter Hersteller.
Sie wollten en Markt zum Beispiel mit einem kleinen Coupé erobern, das bezeichnenderweise “Coupé” hiess. Es war anfangs harmlos und unauffällig.

Doch beim Facelift drehte Hyundai komplett auf: Vier runde Scheinwerfer glotzten aus der Front wie die Augen eines Insekts.
Hinten wurde es auch nicht besser: Das Heck sackte optisch nach unten ab – ein Desaster, das sogar eingefleischte Coupé-Fans irritierte.
Immerhin: Hyundai ist inzwischen designtechnisch deutlich stilsicherer unterwegs.

Ob Chrom-Overkill, grimmiger Blick oder verspielte Insektenaugen – Facelifts können viel ruinieren. Vielleicht ist es manchmal wirklich besser, einfach in Würde zu altern.